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Reinigung und Instandsetzung von Elfenbeinschnitzereien

Diese aus Elfenbein hergestellte, über 70 cm lange, chinesische Prunkkutsche besteht aus vielen einzelnen Elementen. Allein das Pferd wurde wegen seiner Höhe von ca. 20 cm aus sieben Teilen zusammengesetzt.

Sämtliche Beine, der Kopf und der Schwanz wurden an einem massiven Körper befestigt.

Bei der Kutsche selbst stellen die Räder neben dem filigranen Aufbau eine aufwendig gefertigte Maßarbeit dar. Beweglich gearbeitet, tragen sie den Aufbau mit einem auf einem Baldachin sitzenden Phönix.

Stark verschmutzt und beschädigt kam dieses schöne Stück in unsere Werkstatt. Abgebrochene Beine, durch Trocknung entstandene Spalten zwischen Körper und Kopf, ein bereits unfachmännisch befestigter, falsch sitzender Phönix, gebrochene Räder und ein aus den Fugen geratener Kutschenaufbau sollten wieder zu einem intakten Kleinod werden.

Nach Entfernung der alten Leime, sowie jüngerer Kleberreste, die sich zum Teil über die ganze Figur verteilten, konnten die abgebrochenen Dübelreste ausgebohrt und die Passgenauigkeit der Klebeflächen wieder hergestellt werden. Eine Reinigung der noch losen Teile bot sich an, zumal in diesem Zustand die schwer zugänglichen Stellen gut bearbeitet werden konnten. Leichte Anpassungen aufgrund von Materialschwund der verschiedenen Einzelteile ließen sich an den Übergängen allerdings nicht vermeiden.

Der Aufbau der Kutsche musste zum größten Teil komplett zerlegt werden um alte Leimreste zwischen den Spalten zu entfernen. Nur so war es anschließend möglich die Teile wieder passgenau zusammen zu fügen.

Am aufwändigsten war die Reinigung der Räder, des Aufbaus, sowie des Baldachins und des Phönix’s. Nach vorsichtigem Ablösen des falsch montierten Phönix’s und einer neuen fachgerechten Verdübelung konnte er wieder in Fahrtrichtung angebracht werden. Die Räder selbst erhielten teilweise neue Verzierungen als Ersatz für die fehlenden Teile. Allerdings ergab sich durch die unrunde, verzogene Form der äußeren, aus einem Stück gefertigten Reifen, das Problem der Passgenauigkeit. Erst nach mehrfacher Korrektur war ein halbwegs runder Lauf wieder gewährleistet.

Eine neue Politur, sowie die Erneuerung der abgenutzten schwarzen Farbe an Hufen, Schwanz und Deichsel gaben diesem Stück seine ursprüngliche Schönheit zurück.

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